13,87 € retten Wildtiere!

Akustischer LJV Wildretter

April, Mai und Juni sind die Horrormonate eines Berufsjägers in einem Niederwildrevier mit hohem Grünlandanteil. Immer schneller und breiter werdende landwirtschaftliche Mähmaschinen mit einer Flächenleistung von bis zu 20 ha/Stunde töten eine immer größer werdende Zahl an jagdbaren und nichtjagdbaren Wildtieren. Mäuse, Erdkröten, Igel oder Kiebitzküken verbleiben nach der Grasernte genauso als zerfetzter Fleischklumpen auf der Wiesenfläche, wie Rehkitze, Rebhühner, Fasane, Feldhasen und Wildkaninchen.

Doch inzwischen sind die Verluste nicht nur auf die Wiesenmahd und Jungtiere beschränkt. Andere Erntemaschinen stehen den Kreiselmähern heutzutage um nichts nach. Getreide-Mähdrescher „saugen“ gerne schon mal ein ganzes Fasanengesperre ein, manchmal allerdings „nur“ ein Stück Schwarzwild. Danach folgen mit irrsinnigen Arbeitsgeschwindigkeiten von bis zu 22 Km/ha und bis zu 14-Reihen breit die Mais-Häcksler mit zum Teil so bezeichnenden Raubwildnamen wie JAGUAR. Niederwild verschwindet einfach als Puzzle im Silomais oder erhöht den Ertrag in der Biogasanlage. Allenfalls an der kurzen Geräuschänderung der Maschine kann man erahnen, dass gerade wieder ein Wildtier zerstückelt wurde. Erst ein Wildtier ab Rehwildgröße zwingt den JAGUAR zum „Verhoffen“. Doch damit nicht genug: Rübenroder ziehen laut Aussage von Lohnunternehmern am Niederrhein stündlich ein Wildtier in die Rübenblattmesser. Ein Fahrer eines sechs Reihen Rübenroders legte sogar einmal 36 zerschnittene Wildkaninchen nach der letzten Reihe zur Strecke.

Wildtierverluste gibt es aber auch in anderen weniger beachteten Bereichen, so z. B. beim Pressen von Heu und Strohballen, oder bei der flüssigen Düngung. Letzteres wird uns in den nächsten Jahren noch stärker beschäftigen, wenn herkömmliche Verfahren der Gülleausbringung per Gesetz durch emissionsfreundlichere Injektions- und Schlitzverfahren ersetzt werden. Statt einer „Gülledusche“ gibt es dann stahlharte Nadeln und Messer in den Rücken von Jung- und Althasen – der Umwelt zuliebe.

Viele Wildtiere gerettet
Laut Tierschutzgesetz und verschiedener Gerichtsurteile stehen die Landwirte und Lohnunternehmer in der Pflicht gefährdete Flächen nach Wild abzusuchen, doch nur selten sieht man Landwirte, die dem Gesetz genüge tun. Viel einfacher ist es ja den Jäger als Alternative zu nutzen und den zuständigen Revierpächter oder Jagdaufseher anzurufen, der diese freiwillige Aufgabe meistens auch gerne für „sein“ Wild übernimmt. Seit 1993 sucht deshalb Wildmeister Thomas Berner jedes Jahr bis 180 Hektar Wiesen im LJV Lehr- und Forschungsrevier ab.
Unterstützt wird er dabei regelmäßig von freiwilligen Helfern aus dem Familien- und Freundeskreis, sowie der hauseigenen langjährigen Stammtruppe passionierter Jagdhundeführerinnen und Jagdhundeführer. Sie alle retteten vielen hundert Wildtieren das Leben. Doch wo waren in den letzten 18 Jahren die Natur- und Tierschützer in unserem unter Naturschutz stehendem Revier? Gerne hätten wir sie bei Hitze und Staub im meterhohen Gras als zusätzliche Hilfe begrüßt. Vielleicht suchten sie ja gerade zeitgleich ihre Streuobstwiesen an anderer Stelle ab, oder ist diese Art der Wildtierrettung dann doch nur den Jägern gutzuschreiben? Vielleicht werden wir eines Tages alle zusammenarbeiten, doch bis dahin folgen wir Jäger auf jeden Fall unsere Berufung – zum Wohle aller Wildtierarten! Bislang war der Jagdhund unser bester Wildretter. In Spitzenzeiten wurden 5 Hektar große Wiesen mit bis zu 4 Hunden gleichzeitig abgesucht. Allerdings finden selbst sehr gute Jagdhunde nicht alles Wild und sie bezahlten ihren engagierten Einsatz oft mit entzündeten Augen und einem Besuch beim Tierarzt. Als dann noch vor einigen Jahren unter tragischen Bedingungen ein Vorstehhund eines Helfers durch ein Mähwerk getötet wurde, stand der Entschluss fest, dass eine Alternative gefunden werden musste. Ähnlich wie bei der Treibjagd, hatten alle unsere menschlichen Wildretter immer schon durch Geräusche versucht das entdeckte Wild aus den Flächen zu treiben. Neben Mundgeräuschen und Hundepfeifen kamen auch schon mal Treiberklappen und Ratschen zum Einsatz. Letztendlich wurde aber ein extrem lauter Signaltongeber mit niedriger Stromaufnahme gesucht und gefunden. Gleich das erste Gerät brachte die erwünschte Wirkung: Mit seinen 105 dB Schalldruck in 3 Meter Entfernung verscheucht es sehr viele Wildtiere zuverlässig. Inzwischen benutzen wir das Gerät seit vier Jahren und können zusätzlich auf die Erfahrungen vieler Revierinhaber, die dieses Gerät ausprobierten, zurückgreifen. Diese gesammelten Erfahrungen sind so gut, dass wir jetzt damit an die breite Öffentlichkeit gehen möchten und auf noch mehr Nachahmer hoffen.

Für derzeit 13,87 € (http://reicheltpedia.de/index.php/Wildtiere_retten) können Sie die vier benötigten Teile kaufen, die in wenigen Minuten zu einem einsatzfähigen Gerät zusammengebaut werden können.

Dieser sogenannte akustische LJV Wildretter nach Wildmeister Thomas Berner kann auf ganz vielfältige Art und Weise eingesetzt werden:

  1. Als Ergänzung zu den bekannten Flattertüten, um Ricken zu veranlassen ihre Kitze aus der Wiese zu führen. Dabei beschallt ein Gerät eine etwa 5 Hektar große Fläche eine Nacht lang. In Siedlungsnähe muss man natürlich den Lärmschutz beachten. Da der Schall sich aber nur in eine Richtung entwickelt, ist es möglich die Geräte nah an eine Bebauung aufzustellen.
  2. Als Ersatz für den Jagdhund, indem man mit Gehörschutz die Fläche unmittelbar vor der Mahd im Zickzack abläuft.
  3. Angebracht an der landwirtschaftlichen Maschine verscheucht es Wild direkt vor der eigentlichen Gefahr. Auch hier gilt: Der Schall entwickelt sich nur in eine Richtung. Das ist gut für den Fahrer in der Schlepperkabine, der nur sehr wenig von dem Krach mitbekommt. Zur Wildrettung muss das Gerät allerdings so angebracht werden, dass der Schall in die noch zu schneidende Fläche geworfen wird. Bei großen Arbeitsbreiten sollten sogar zwei bis drei Geräte im Abstand angebracht werden.


Gerettet werden fast alle Feldhasen und Wildkaninchen ab einem Alter von etwa drei Monaten, erwachsene Fasane - nicht jedoch brutstarre Hennen -, Rehkitze ab etwa drei Wochen Alter und natürlich alles erwachsene Wild. Wenn man die Flächen gar nicht mehr absucht, sondern nur noch mit dem akustischen LJV Wildretter an den landwirtschaftlichen Maschinen arbeitet, dann scheint es so zu sein, dass Fasanenhennen ihre wenigen Tage alten Gesperre aus der Fläche langsam hinaus führen. Allerdings muss dann zusätzlich von innen nach außen oder von einer Seite zur anderen unter Berücksichtigung einer Fluchtmöglichkeit des Wildes gemäht werden.

Aber selbst wenn der akustische LJV Wildretter nur ein einziges Wildtier in einer Fläche rettet, ist er sein Geld allemal wert. Vielleicht sollten die großen Landmaschinenfirmen Claas und Krone einmal überlegen, ob so ein Tonfolgesignalgeber nicht einfach direkt ab Werk an alle Erntemaschinen angebracht wird und von der Kabine aus zu schalten ist. Alle Wildtiere würden es Ihnen danken!

Die Empfehlung von innen nach außen
… oder von einer Seite zur anderen zu ernten, sollte in der Landwirtschaft bei allem Maschineneinsatz auf dem Feld genauso Pflicht werden, wie das Verbot der Nachtarbeit mit Scheinwerfern. Und warum sollte nicht mal über eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf landwirtschaftlichen Flächen nachgedacht werden? Leider wird in Naturschutzgebieten oft genauso gewirtschaftet wie auf konventionellen Flächen. Hier wäre ein Umdenken am ehesten umzusetzen. Doch leider arbeiten in Naturschutzgebieten die gleichen Maschinen wie überall, mit den gleichen negativen Auswirkungen. Es ist gut vorstellbar, das sich der akustische LJV Wildretter auch für das Drücken von Sauen im Mais bewährt. Allerdings liegen hier bis dato noch keine Erfahrungen vor. Zur Schwarzwild-Wildschadenverhütung wird sich dieses Gerät dann aber doch nicht einsetzen lassen, da allgemein bekannt ist, dass sich Wild sehr schnell an regelmäßige Geräusche gewöhnt. Wir würden uns freuen, wenn Sie dieses Gerät nachbauen und uns Ihre Erfahrungen – egal welcher Art – berichten würden.

LJV NRW

Bauanleitung: In nur drei Schritten zum Erfolg!

  1. 10 mm Loch für den Druckschalter bohren
  2. Druckschalter und Batterieklipp verbinden und
  3. 9 V Block am Deckel ankleben - fertig!

Eine lötfreie Bauanleitung mit Schaltplan finden Sie auch unter dem folgenden Link: http://reicheltpedia.de/index.php/Wildtiere_retten 

Alle Teile für den akustischen LJV Wildretter können Sie z. B. bestellen bei:

http://www.reichelt.de 
Materialkosten derzeit 13,87 € ohne Versand.
Tel.: 0 44 22 – 955 333
Fax.: 0 44 22 – 955 111
1 Signaltongeber Art.-Nr.: AP 4
1 Druckknopfschalter Art.-Nr.: EL ESD
1 Anschlussklemme Art.-Nr.: SCOTCHLOK UY
1 Batterieklipp für 9 V Block Art.-Nr.: CLIP HQ9V


http://www.conrad.de 
Materialkosten derzeit 21,71 € ohne Versand.
Tel.: 01 80 – 5 31 21 11
Fax.: 01 80 – 5 31 21 10
1 Signaltongeber Art.-Nr.: 751839 - 62
1 Druckknopfschalter Art.-Nr.: 702285 - 62
1 Anschlussklemme Art.-Nr.: 540012 - 62
1 Batterieklipp für 9 V Block Art.-Nr.: 624691 - 62

(Alle Angaben ohne Gewähr!)

Für Rückfragen:
LJV Biotop- und Artenschutzzentrum
Orsoy-Land 4 b
47495 Rheinberg
Tel.: 0 28 43 – 92 34 86
Fax.: 0 28 43 – 16 01 97
E-Mail: artenschutzzentrum@ljv-nrw.de

LJV Haftungsausschluss:
Alle in diesem Merkblatt enthaltenen Angaben, Anleitungen, Methoden, Daten etc. sind vom Landesjagdverband NRW e. V. erarbeitet und geprüft worden. Da eine Anwendung ohne Einfluss und Kontrolle des LJV NRW e. V. statt findet, muss jegliche Haftung und Gewährleistung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ausgeschlossen werden. Dieses Merkblatt ist eine Fachanleitung für Jäger in Nordrhein-Westfalen. Der LJV NRW e. V. setzt deshalb voraus, dass der Leser die nötige Vorsicht walten lässt, Herstellerhinweise, Gebrauchsanweisungen und geltende Gesetze achtet, sowie die Ausübung durch Unbefugte verhindert bzw. ausreichend vor Gefahren schützt.